Feste Trauergruppe
'Zurück ins Leben, .... und wie?'
Sie haben einen lieben Menschen verloren und möchten sich darüber austauschen?
In einer festen Trauergruppe unter der Leitung unserer geschulten Trauerbegleiterin erfahren Sie viel über individuelle Trauerwege und erhalten Impulse für zu Hause.
Die nächste Gruppe startet voraussichtlich wieder im Frühjahr 2025, Anzahl max. 8 Personen, der Platz ist für Sie reserviert, sobald Ihre Selbstbeteiligung von 90,00 € bei uns eingegangen ist.
Wir treffen uns treffen uns montags, 15:30 - 17:30 Uhr, in unserem Gruppenraum der Sallstr. 57, 3. Stock.
Die neuen Termine finden Sie dann auf unserer Terminseite.
8 Abende, Kosten 90,00 €.
Anmeldungen und weitere Auskünfte unter: 0511-90 927 77 00.
Trauertreff Wendezeit
Sich in Gemeinschaft austauschen – über Verluste sprechen, sich Zeit nehmen, Möglichkeiten hören, erkennen … und Wege zurück ins Leben finden.
Unsere ausgebildeten Trauerbegleiterinnen Sandra Gardisan, Monika Leese und Alexandra Schulze sitzen mit Ihnen zusammen in diesem Kreis.
Montags 18:00 – 20:00 Uhr – eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Kirchsaal der Nazareth-Kirche, Sallstr. 55, 30171 Hannover, Nebeneingang hinter der Kirche.
Termine auf unserer Terminseite
Artikel: Nichts ist verkehrt an Trauernden
Hospizdienst bietet Unterstützung im Trauerprozess an
Vorsichtig nähert sich die junge Frau dem Tisch, auf dem die große, weiße Kerze steht und schon sechs Frauen sitzen. „Bin ich hier richtig bei dem Trauer-Stammtisch?“, fragt sie und zerdrückt nervös ein Taschentuch in den Händen. Marion Wehrhahn steht auf und lächelt freundlich. „Ja, herzlich willkommen, setzen Sie sich und trinken doch erst einmal etwas“, begrüßt sie den Neuankömmling …
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„Seien Sie einfach dabei, hören zu und wenn Sie mögen, können Sie gerne etwas von sich erzählen.“ Es ist Dienstagabend, 18 Uhr, in einem hannoverschen Innenstadtcafé. Einmal im Monat treffen sich hier Menschen, die sich mit anderen über Verluste in ihrem Leben austauschen wollen und Gesprächspartner brauchen, die sie verstehen. „Wir wollen ein niedrigschwelliges Angebot für Menschen schaffen, die mit der Trauer um einen geliebten Menschen alleine sind und möglicherweise in ihrem Umfeld keine Gesprächspartner haben oder auf Unverständnis und Hilflosigkeit im Umgang mit dem Thema Trauer stoßen“, sagt Wehrhahn, die als zertifizierte Trauerbegleiterin beim Ambulanten Palliativ- und Hospizdienst Hannover (APHD) arbeitet. Es sei für Trauernde erleichternd, mit Menschen in der gleichen Lebenssituation zu sprechen, in der Gruppe entwickle sich schnell eine Atmosphäre der Akzeptanz und gegenseitigen Unterstützung.
Ein weiteres Angebot ist der Trauerspaziergang an jedem ersten Sonntag im Monat. Trauernden falle es oft schwer, alleine spazieren zu gehen, weiß Wehrhahn. In Begleitung einer ehrenamtlichen Trauerbegleiterin sei eine kleine Gruppe Interessierter dann eine Stunde gemeinsam unterwegs, wer wolle, könne über seine Situation sprechen. Zum Abschluss wird ein gemeinsames Kaffeetrinken angeboten.
Beide Angebote sind bewusst niedrigschwellig gehalten, eine Anmeldung ist nicht erforderlich, Kosten entstehen nicht. „Doch es gibt auch Menschen, die sich eine längerfristige und intensivere Auseinandersetzung mit dem Thema Trauer wünschen“, sagt Wehrhahn. Für sie bietet der APHD ab Herbst eine fortlaufende vierzehntägige Gruppe an. An neun Abenden werden verschiedene Aspekte des Trauerprozesses behandelt, immer ist Raum für Gespräch und Austausch. Ziel der Gruppe ist, den eigenen Trauerweg besser zu verstehen und Schritte zurück ins Leben zu finden. „Es geht dabei um die positiven Ressourcen, die jeder Mensch hat und die Trauernden bei früheren schwierigen Phasen im Leben bereits geholfen haben“, beschreibt Wehrhahn. Thema sei aber auch der Umgang mit ablehnenden, überfordernden oder unpassenden Reaktionen der Umwelt oder belastenden körperlichen Trauersymptomen wie Schlaflosigkeit, Müdigkeit oder Konzentrationsschwierigkeiten. Auch in der Gruppe sei das Thema Vernetzung und Unterstützung untereinander ganz wichtig. „Trauernde sind oft die besten Trauerbegleiter, denn sie kennen den manchmal langen und schmerzvollen Trauerprozess aus eigenem Erleben“, hat Wehrhahn erfahren. Trauer sei keine Krankheit und wenn ein Trauernder verstanden habe, dass an ihm nichts verkehrt oder unnormal sei, öffne sich meist die Tür zurück ins Leben. „Es gibt beim Trauern kein richtig oder falsch, keine vorgeschriebene Dauer und kein zu erreichendes Ziel“, weiß die Trauerbegleiterin. Ein Trauerprozess verlaufe eher in Schleifen als gradlinig, Rückfälle in Trauerphasen gebe es ebenso wie eine manchmal lebenslange Beschäftigung mit einem Verlust. „Trauer gehört zum Leben und wer trauert, ist nicht vom Leben ausgeschlossen“, sagt Wehrhahn. So werde in den Trauergruppen nicht nur geweint, sondern auch gelacht und manchmal gescherzt. Manche Menschen kämen allerdings nicht in eine Gruppe und für diese biete der APHD auch Einzelbegleitung an, manchmal auch bei den Trauernden zu Hause.
Einmal im Jahr, jeweils am Freitag vor Totensonntag, veranstaltet der Hospizdienst einen Gedenk-Gottesdienst für Trauernde in der Kreuzkirche. Die Besucher können dabei eine Kerze für die Menschen anzünden, die sie verloren haben und so mit anderen ihre Trauer teilen. 2020 findet der Gedenktag am Freitag, 20. November, wie jedes Jahr um 17:00 Uhr in der Kreuzkirche und anschließendem Beisammensein im Gemeindehaus, statt.
Dass bis auf die Gruppe alle Trauer-Angebote des APHD kostenlos sind, ist nur durch eine Spendenfinanzierung möglich. Heike Metje, Leiterin des Ambulanten Palliativ- und Hospizdienstes, freut sich, dass jüngst eine Großspende von 10 000 Euro bei dem Förderverein des APHD eintraf und damit die Angebote längerfristig sichert. „So können wir die ehrenamtlichen Trauerbegleiter ausbilden, Material besorgen und Fortbildungen finanzieren“, sagt sie. Der Ambulante Palliativ- und Hospizdienst der Diakoniestationen Hannovers mit seinen rund 120 Ehren- und drei Hauptamtlichen bietet Begleitung Sterbender und ihrer Angehörigen zu Hause oder im Hospiz an. Palliativberatung, Trauerbegleitung, Vorsorge oder Letzte-Hilfe-Kurse sind weitere Angebote des Ambulanten Palliativ- und Hospizdienst, der 1992 gegründet wurde und der älteste Hospizdienst Hannovers ist.
Artikel: Sabine Dörfel_11-2019